Die Auswahl Ihrer Jachtcharter und die Buchung haben wir schon im Frühjahr vorgenommen, weil Ihr Internet-Auftritt gut und informativ war.
Der Preis ist hoch, wird er der Ausführung gerecht werden? So war unsere Frage. Wir sagen nach dem Ende der Fahrt, mit der Motorjacht sind wir sehr zufrieden und uns einig, das wir uns etwas Gutes geleistet haben.
Von außen gesehen hat die Jacht eine gefällige Bootsform. Der Gang neben dem Aufbau ist schmal aber wichtig und ausreichend. Die Reißverschlüsse des Verdecks sind praktisch und wir benutzten sie recht variabel. Unsere Damen saßen oben in den bequemen Sesseln, strickten, schwatzten und ließen sich durch die herrliche Natur schippern. Für das Kaffeetrinken ist um den Tisch genug Platz.
Unter Deck ist die Kombination von beschichtetem Stahl mit lackiertem Holz eine gelungene. Die Schlaf-, WC- und Sanitärräume sind sehr gut eingerichtet. Der etwas abgesetzte Küchenbereich mit sehr guter Ausstattung paßt sehr schön zum großen Salon. Es war angenehm, hier 14 Tage zu wohnen.Die Maschienenanlage funktionierte ohne einmal zu mucken. Nur das Geräusch der Wasserdruckhaltepumpe störte nachts etwas.
Nach der kurzen Einweisung und Probefahrt konnten wir auch gleich ablegen. Proviant hatten wir uns vorher umfangreich eingekauft. Die Motorjacht läßt sich sehr gut steuern und mit Hilfe der Querstrahlruder problemlos anlegen.
Unsere Fahrt ging von Woudsend nach Sneek. Das Wassertor und andere hübsche Bauwerke wurden angeschaut und fotografiert. Die Fahrt ging weiter, problemlos durch Brücken, Schleusen, Kanäle bis Makkum. Trotz Wind 4-6 Bft gegenan wagten wir die Fahrt über das Jiselmeer. Mit Hilfe der ausreichenden Seekarten und meinem Fernglas kamen wir gut in Den Oever an. Wir wollten in den südwärts verlaufenden Kanal, der 5m unter Normal liegt. Da der Schleusenwärter Mittagspause hatte, konnten wir das Verdeck in Ruhe zusammenklappen. Das war nötig, weil die Brücke vor der Schleuse niedrig und nicht beweglich ist. Für die Mühe wurden wir sehr belohnt. Der Kanal war wunderschön mit alten Bäumen eingefaßt, Reiher strichen vor uns her und das Land war weit, sehr grün und ruhig.
Bis vor das Amstelmeer kamen wir. Einen herlichen Sonnenuntergang und viele Graugänse konnten wir beobachten. Am nächsten Tag erreichten wir Den Helder. Auf den hohen Deich mußten wir natürlich und konnten über das Wattenmeer nach Texel sehen. Weiter fuhren wir südlich auf dem Nordholland Kanal nach Alkmar. Das wunderschöne Käsemuseum haben wir bei Nacht und bei Tag bestaunt. Wir kamen durch Zaandam nach Amsterdam.
Endlich wieder Großstadt. Schrecklich, wir waren von der Weite und Ruhe der Natur verwöhnt. Amsterdam ist fürchterlich quirlig. Touristenströme ziehen durch die Stadt. Es sind sehr imposante Bauten, viele hübsche Grachten und Bootsverkehr bis in die Dunkelheit zu erleben. Über Huizen wollten wir nach Nijkerk. Das einzige Mal, das wir nicht durch die Schleuse gelassen wurden, weil der Hafen voller alter Schlepper zum Traditionstreffen war. Nach Hardenwijk motorten wir und in Richtung Nord in die Hoge Dvarsvaart. Ein sehr hübscher Kanal mit niedrigen Brücken. Da wir zu faul waren, das Verdeck einzuklappen, schoben wir uns per Hand vorsichtig durch. Das Bild zeigt die Sekunden der Dramatik.
Wir kamen bis Urk. Auf den schönen und unruhigen Sonnenuntergang folgte ein heftiger Regensturm. Danach gingen wir spazieren. Die folgenden Tage waren ruhiger Urlaubstörn. Wir besuchten Kampen, Zwolle, Giethorn, Sloten (hübsche und kleinste Stadt der friesischen 11 Städte) und die laut Seekarte Toiletteninsel. Aber keine zu finden. In Sneek haben wir endlich den Käse für zu Hause und die Bekannten kaufen können. Dann waren wir auch schon wieder in Woudsend. 14 Tage durch das Land auf dem Wasser mit einer sehr guten und komfortablen Motorjacht. Das möchten wir noch einmal machen.
Mit freundlichen Grüßen
Gert Düffer